Kontemplationen zur Essenz
Um das ersehnte Ziel zu erreichen, nehme ich Zuflucht zum Höchsten Selbst als Sein, Bewusstsein und Glückseligkeit (Sat - Cit - Ananda) jenseits von Worten und Gedanken, dem Urgrund von allem.
Den Weisen nimmt dieser Urgrund die aus dem Getrenntsein vom Absoluten entstehende Angst.
'Gegenstand der Suche' ist das Reine Bewusstsein, wo der Jivatman (das verkörperte Selbst) und die Absolute Wirklichkeit (Brahman) eine untrennbare Einheit sind.
'Zweck der Suche' nennt der Weise die Erkenntnis der Einheit von Absoluter Wirklichkeit und Selbst. Dadurch wird der Mensch von den Fesseln des Geburtenkreislaufs sofort vollständig befreit.
Die Unterscheidung zwischen Ewigem und Vergänglichem wird als Wissen definiert, dass nur die Absolute Wirklichkeit ewig, alles andere aber vergänglich ist.
Shri Shankara, indischer Gelehrter und Mystiker des Advaita-Vedanta
Verse 2/3/8/10/16 aus seinem Werk "Das Herz des Vedanta"
Eine Ehefrau liebt ihren Mann nicht um seinetwillen, sondern weil das Selbst (das Absolute, das göttliche Licht) in ihm wohnt. Ein Ehemann liebt seine Frau nicht um ihretwillen, sondern weil das Selbst in ihr wohnt. Kinder werden nicht um ihretwillen geliebt, sondern weil das Selbst in ihnen wohnt. (...) Das Universum wird nicht um seinetwillen geliebt, sondern weil das Selbst in ihm wohnt. Die Götter werden nicht um ihretwillen geliebt, sondern weil das Selbst in ihnen wohnt. Geschöpfe werden nicht um ihretwillen geliebt, sondern weil das Selbst in ihnen wohnt. Alles wird nicht um seinetwillen geliebt, sondern weil das Selbst in ihm wohnt.
Dieses Selbst muss realisiert werden. Erfahre von diesem Selbst und meditiere darüber. Wenn du vom Selbst erfährst, über das Selbst meditierst und schließlich das Selbst realisierst, lernst du alles im Leben zu verstehen - Geschöpfe, das Universum, die Götter, alles: Diese sind das Selbst (das Absolute, die höchste Gottheit).
Brihadaranya Upanishad, ein Teil der indischen heiligen Schriften
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